Der nordamerikanische Formenbauer Hi-Tech Mold & Eng., Inc. blickt auf eine beeindruckende Erfolgsgeschichte zurück. So beeindruckend, dass sich ein genauer Blick hinter die Kulissen mehr als lohnt. Wieder einmal zeigt sich: Unternehmerische Weitsicht und der Einsatz der richtigen Technologien sind zwei Seiten derselben Medaille.
Hi-Tech Mold & Eng.
Fraser, Michigan, USA
Optimale Prozesslösungen
Formenbau
2013
Wir sparen Zeit, wir sind wesentlich effektiver geworden und kommen mit weniger Leuten zu schnelleren und besseren Ergebnissen.
Der Startschuss für die Erfolgsgeschichte fällt im Jahr 1982. Mit nur vier Mitarbeitern gründet Siegfried „Siggy“ Schulte ein kleines Familienunternehmen in Fraser, Michigan. Fraser liegt ca. 30 Kilometer nordöstlich von Detroit, die Hauptsitze von Chrysler, Ford, General Motors und zahlreicher Automobilzulieferer sind in der näheren Umgebung zu finden. Mittlerweile beschäftigt das Unternehmen ca. 450 Mitarbeiter weltweit. Es beliefert Kunden der kunststoffverarbeitenden Industrie in den USA, China, Mexiko, Brasilien und Deutschland mit Werkzeugen, Aufnahmevorrichtungen und Lehren. Ebenso gehören Konzeptionierung, Design und Reparaturleistungen zum Portfolio der Firma, deren Hauptsitz mittlerweile nach Rochester Hills, Michigan, verlegt worden ist. Auf die wachsende Nachfrage reagierte Hi-Tech Mold & Eng. 1998 auch mit der Gründung eines zweiten Standorts in Winchester, Tennessee. Heute ist Siegfried Schulte stiller Gesellschafter des Unternehmens, Geschäftsführer ist sein Sohn Robert. Wer sich die Frage nach dem Grund eines solch imposanten Erfolgs stellt, wird schnell fündig. Trotz des stetig wachsenden Alltagsgeschäfts hat Hi-Tech Mold & Eng. strategische Notwendigkeiten immer im Auge behalten. Zu diesen zählen der Einsatz aktueller Technologien genauso wie der Ausbau automatisierter Strukturen und Prozesse – und die Bereitschaft, rechtzeitig die passenden Partner ins Boot zu holen.
Tebis trat im Jahr 2001 auf den Plan – zunächst mit nur einem Arbeitsplatz. Die Entscheidung fiel nach einem umfassenden Benchmark mit anderen CAD/CAM-Systemen, bei dem Tebis am besten abschnitt. Hierzu erklärt Kevin Taverner, Vizepräsident des operativen Geschäfts: „Tebis ist einfach die richtige Software für unser Unternehmen. Die NC-Programme liefern erstklassige Oberflächen. Ebenso ist die genaue Kollisionskontrolle mit dem Tebis Simulator noch vor der NC-Ausgabe von unschätzbarem Wert.“ Auch der CAD-Bereich spielte eine große Rolle, schließlich liegt ein Schwerpunkt der Firma auf dem Produktdesign: „Der Datenaustausch mit CATIA erfolgt problemlos. Die Datenredundanz wird auf ein Minimum verringert und alle notwendigen Spezifikationen werden beibehalten. Ebenso lassen sich Geometrien nach dem Import dank integrierter CAD-Funktionalitäten kurzfristig anpassen.“ Mittlerweile setzt Hi-Tech Mold & Eng. voll auf Tebis. Von der Arbeitsvorbereitung bis in die Werkstatt wird die Software durchgängig eingesetzt. Allein die Anzahl der CAD/CAM-Arbeitsplätze ist schnell auf 22 gestiegen. Aber auch andere Module der Tebis Familie wie Organizer, Simulator oder Elektrodenkonstruktion sind vertreten. Die Zusammenarbeit beider Firmen geht jedoch über die reine Nutzung der Tebis Software weit hinaus. Ein Hauptfokus liegt darauf, Prozesse stetig zu optimieren und Potenziale bestmöglich zu nutzen – denn das ist es, womit sich Firmen wie Hi-Tech Mold & Eng. von anderen abheben.
Mit der Größe eines Unternehmens wächst auch die Bedeutung von Standards und innovativen Prozesslösungen. Immer mehr Mitarbeiter, die auf dieselben Informationen zugreifen müssen, zahlreiche Maschinen und Werkzeuge, die bestmöglich ausgelastet werden sollen, sowie die Bereitstellung individueller Leistungen für einen breit gefächerten Kundenstamm machen es dringend erforderlich, die Arbeitsschritte zwischen den Abteilungen zu koordinieren und sich wiederholende Abläufe entlang der gesamten Prozesskette zu automatisieren. Mit diesem Ziel vor Augen führte Hi-Tech Mold & Eng. schließlich Ende 2011 gemeinsam mit Tebis America eine Prozessanalyse durch. Am Ende der Untersuchung hatten sich zwei wesentliche Ergebnisse herauskristallisiert. Zum einen sollten Tebis BREP-Module im Rahmen der Arbeitsvorbereitung eingesetzt werden. Zum anderen sah man in den NC-Bibliotheken und der Schablonentechnik eine große Chance, Prozesse zu optimieren und Potenziale besser zu nutzen.
Mit Tebis Surfacer, der zur BREP-Produktfamilie gehört, können Bauteile für nachfolgende Fräsprozesse optimal aufbereitet werden. So lassen sich beliebige Flächen zusammenfassen, die Anzahl der Segmente reduziert sich signifikant – insgesamt wird das gesamte Flächenlayout verbessert. Testdurchläufe bei Hi-Tech Mold & Eng. ergaben, dass die Fräsprozesse allein durch den Einsatz von Surfacer um durchschnittlich 20 % verkürzt werden konnten. Diese Ergebnisse bestätigten sich auch in der Praxis. Heute ist Surfacer aus der Fertigungskonstruktion nicht mehr wegzudenken.
Im Laufe des Jahres 2012 wurden die Abteilungen zur 2,5D-, Tiefloch- und Elektrodenbearbeitung weiter ausgebaut – genau der richtige Zeitpunkt, um auch die Verbesserungsvorschläge aus dem zweiten Teil der Prozessanalyse in die Tat umzusetzen. Das Stichwort: NC-Automatisierung. „Die Entscheidung, unsere Prozesse gemäß dem Tebis Standardisierungskonzept zu strukturieren, hat unsere Arbeitsweise in Design und Fertigung revolutioniert“, erklärt Tim Cheyne. Er fasst die Vorteile zusammen: „Durch die Verwendung von NC-Schablonen inklusive Featureerkennung und von maschinenspezifischen Werkzeugbibliotheken erzielen wir ein wesentlich höheres Qualitätsniveau sowie kürzere Durchlaufzeiten. Wir nutzen die freigewordenen Potenziale, um neue Ideen zu entwickeln, Prozesse zu verfeinern und unsere Mitarbeiter zu fördern. Selbst neue Mitarbeiter ohne Programmiererfahrung können dank der Schablonentechnik bereits nach einer einwöchigen Schulung einfache NC-Programme erstellen. Kurzum: Wir sparen Zeit, wir sind wesentlich effektiver geworden und kommen mit weniger Leuten zu schnelleren und besseren Ergebnissen.“
Auch Tebis Simulator belegt zwischenzeitlich einen festen Platz in der Prozesskette. „Wir möchten den Simulator für die Kollisionskontrolle keinesfalls missen. Alle Komponenten inklusive Maschine, Werkzeugen und Verfahrwegen werden berücksichtigt“, erklärt der Anwendungsspezialist Tim Cheyne. „Darüber hinaus verwenden wir Simulator aber auch als Planungswerkzeug zur Konfiguration der Werkstückaufnahme und -positionierung. So lässt sich jedes Bauteil mit der kleinstmöglichen Maschine bearbeiten.“ Insgesamt ist es Hi-Tech Mold & Eng. mehr als gelungen, die Philosophie von Tebis im Arbeitsalltag umzusetzen. Diesen Erfolg bestätigt auch die Rangliste von „Plastic News“, der weltweit anerkannten Informationsplattform für die Kunststoffindustrie. Dort belegt Hi-Tech Mold & Eng. mittlerweile Platz vier der erfolgreichsten Werkzeug- und Formenbauer Nordamerikas.