Integrity, ursprünglich eine kleine Werkstatt, in Oldcastle, Kanada, hat sich in weniger als einer Generation zu einem Unternehmen mit einem Umsatz von 150 Millionen US-Dollar entwickelt und gilt als einer der Spitzenreiter in der Formenbaubranche.
Integrity Tool and Mold
Oldcastle, Kanada
Formenbau
2018
Mit Tebis können viele Prozesse automatisiert werden und Anwender verlieren keine Zeit durch die Arbeit mit verschiedenen Dateien. Bei Konstruktionsänderungen kommen diese Vorteile besonders zum Tragen.
Im Zuge dieser Entwicklung arbeitet Integrity kontinuierlich daran, seine Qualität und Effizienz zu steigern und kann sich mit Tebis auf einen starken Partner verlassen. Integrity setzt die integrierten CAD/CAM-Paketlösungen von Tebis ein.
„2011 begann Integrity, Tebis im großen Stil einzusetzen“, erklärt Vernon Benson, Tebis Account Manager. „Man suchte damals nach einer zentralen Software für den gesamten CAD/CAM-Prozess. Im Zug der Recherchen stieß Integrity rasch auf uns – und zeigte sich insbesondere von den Möglichkeiten flexibel kombinierbarer Softwaremodule begeistert.“
Zum Beispiel von der NC-Simulation. Dazu führt Ryan Hotchkiss, Leiter der Fertigung bei Integrity, aus: „Für uns ist entscheidend, dass wir unsere Programme unter realistischen Bedingungen eingehend überprüfen können, bevor wir sie in der Werkstatt einsetzen. Der Einsatz von Tebis ermöglicht dies, so dass wir bedenkenlos mannlos fertigen können.“ Hotchkiss fügt an: „Bevor wir auf Tebis gestoßen sind, hatten wir eine andere Simulationssoftware im Einsatz. Mit dieser wäre es nicht möglich gewesen, in einem größeren Maßstab mannlos zu fertigen – zumindest bereitete uns die Vorstellung damals ein ungutes Gefühl.“
Entscheidend ist die Flexibilität der Tebis Software. Sie ermöglicht dem Anwender, mit virtuellen Maschinen, die seiner realen Werkstatt entsprechen alle Bearbeitungsabläufe zu simulieren. Optimiert wird die maschinelle Bearbeitung zudem durch Funktionen wie Kollisionsvermeidung, Werkzeuglängenprüfung und die Möglichkeit, die optimale Anstellung interaktiv zu definieren.
Die Werkzeuge eignen sich besonders für das 5-Achsen-Fräsen, das für Integrity immer mehr an Bedeutung gewinnt. „Die Tebis Simulationsumgebung verschafft dem Anwender bereits vor dem eigentlichen Definieren und Berechnen der NC-Programme einen entscheidenden Vorsprung“, betont John Kowalczyk, Senior Manager Global Strategic Accounts bei Tebis. So können Aufspannungen von Bauteilen auf dem Maschinentisch und die räumliche Anstellung von Werkzeugen virtuell definiert und noch vor Berechnung der NC-Programme auf Kollisionsgefahren überprüft werden. Dazu werden Modelle der realen Werkzeuge und Maschinen des Unternehmens aus der zuvor eingerichteten Tebis Bibliotheken herangezogen. Nach Berechnung der NC-Programme kann der Anwender – ebenfalls mit Tebis Simulationstechnologie, noch vor der maschinellen Fräsbearbeitung Kollisionsfreiheit, Effizienz und Oberflächengüte seiner Bearbeitungsprogramme überprüfen.
Diese zuverlässige Simulation bietet zahlreiche Vorteile. Der Einsatz der Tebis Software ermöglicht eine mannlose Fertigung und hilft dadurch, Zeit zu sparen und den Aufwand zu verringern. Außerdem werden so Werkzeugschäden und kostspielige Maschinenreparaturen aufgrund von Kollisionen verhindert und die Rüst- und Maschinenlaufzeiten verkürzen sich. Das Beste daran: Auf dieser Basis bietet die Software höhere Präzision, weniger Nacharbeit und eine hohe Oberflächenqualität. Sie unterstützt zudem bei der Auftragskalkulation und bietet wichtige Funktionen zur Planung und Koordination.
Kowalczyk nennt einen weiteren Vorteil der Tebis Simulations-Technologie, der oft übersehen wird: Sie ist vollständig in die Tebis CAM-Software integriert. In der Regel setzen Anwender Simulationssoftware von Drittanbietern ein, was einen erheblichen Mehraufwand mit sich bringt – schließlich müssen die NC-Programme dabei stets zuerst berechnet und ins NC-Format postprozessiert werden, bevor sie schließlich geprüft werden können. Entdeckt das System ein Problem, muss das NC-Programm erneut berechnet, postprozessiert und erneut dem externen Simulationssystem bereitgestellt werden.„Dadurch“, so Kowalczyk, „wird die Programmierung verlangsamt und die Fehleranfälligkeit erhöht. Mit dem in Tebis integrierten Simulator passiert das nicht.“
Der Prozess bei Integrity beinhaltet viel mehr als nur Simulation, so wichtig diese auch ist. „Die Automatisierung in Tebis, zum Beispiel das Programmieren mithilfe der Schablonentechnik, ist sehr wertvoll für uns“, sagt Hotchkiss. Die Automatisierung, von der er spricht, wird durch die Tebis Prozessbibliotheken ermöglicht. Diese spiegeln die tatsächliche Fertigungsumgebung und das vorhandene Fertigungswissen wider. Alle Werkzeuge, Maschinen und Spannelemente sind dort zusammen mit ihren geometrischen und technischen Eigenschaften gespeichert. Das erleichtert NC-Programmierern die Arbeit, da sie in dieser virtuellen Umgebung die passende Maschine, die optimale Aufspannung und die geeigneten Werkzeuge sowie Vorschübe und Drehzahlen einstellen können. „Das Programm wird sozusagen teilweise im Voraus geschrieben“, so Benson. „In Tebis können unsere Programmierer featurebasiert und mit Schablonen arbeiten, in denen ihr Wissen steckt. Darüber hinaus werden sie durch stabile Algorithmen unterstützt, die ein schnelleres Vorbereiten und Programmieren ermöglichen, sogar bei sehr großen Bauteilen und komplexen Geometrien. Die Abarbeitungsgeschwindigkeit auf den Maschinen wird zudem durch die Möglichkeit mehrere Bauteile gleichzeitig aufzuspannen erhöht. Darüber hinaus sind die simultanen Berechnungsprozesse von Tebis ein wichtiger Faktor, um die Prozesszeit zu verkürzen.“ Hotchkiss ergänzt: „Die Schlüsselwörter lauten Vereinfachung und Schnelligkeit“. Davon profitiert nicht zuletzt ein Unternehmen wie Integrity, das sehr schnell gewachsen ist. Häufig ist es nicht einfach, qualifizierte Programmierer zu finden. Auch hier kann Tebis eine wichtige Rolle spielen. Mit der schablonenbasierten Programmierung in Tebis können ähnliche Programme standardisiert erstellt werden, sodass sich neue Programmierer schneller einarbeiten können als mit einer anderen Software. Das macht die Herausforderung, geeignetes Personal zu finden, weniger problematisch.
Ein schneller und einfacher Prozess, der nur ein mittelmäßiges Produkt zur Folge hat, wäre natürlich nicht sehr vorteilhaft. Erfreulicherweise ist das mit Tebis nicht der Fall, wie der Fertigungsleiter von Integrity bestätigen kann: „Die Tebis NC-Programmierung ist erstklassig“, sagt Hotchkiss. „Es ist eine robuste, oberflächenbasierte Bearbeitungssoftware, die direkt auf den CAD-Flächendaten arbeitet und nicht von tesselierten Netzmodellen abhängig ist. Dies ist für Integrity besonders wertvoll, da unsere Produkte hochkomplexe Oberflächen aufweisen, die einen hohen Grad an Genauigkeit erfordern.“ Wo genau der große Unterschied zwischen dem oberflächenbasierten und dem Arbeiten mit Netzen liegt? Vernon Benson von Tebis beschreibt diesen Unterschied gerne am Beispiel eines Fußballs. Netzdaten, erklärt er, sind wie das Muster auf der Oberfläche eines Fußballs, das aus zahlreichen Fünfecken besteht. Diese vergleichsweise große Anzahl von Fünfecken oder kleineren Flächen ergibt eine „schwere“ Oberfläche, die bei der Erzeugung von Werkzeugwegen Probleme bereiten kann. Das Flächenkonzept von Tebis hingegen erzeugt „leichte“ Oberflächen, die daher „einfacher zu bearbeiten sind, was wiederum zu einer höheren Qualität und Genauigkeit der Oberflächen führt.“ Das Ergebnis sind qualitativ hochwertigere und präzisere Oberflächen mit Tebis.
Integrity verfügt über 80 Tebis CAD/CAM-Arbeitsplätze vom Pakettyp Werkzeug- und Formenbau sowie Viewer NC und einen großen Umfang an Tebis Erweiterungsmodulen, z. B. Kollisionsvermeidung, Flächenverformung, Flächenrückführung, Elektrodenaufbereitung und verschiedene 5-Achs-Fräsmodule, um nur einige wenige zu nennen. Neben den Möglichkeiten und der Leistung einzelner Funktionen und Module sieht Ryan Hotchkiss den größten Vorteil von Tebis darin, das damit ein ganzheitlicher Prozess abgedeckt werden kann. Bei Integrity reicht dieser Prozess vom Design im CAD bis hin zum fertigen Produkt.
„In der gesamtem Werkstatt konnten wir die Effizienz durch den Einsatz eines einzigen, durchgängigen Systems steigern“, so Hotchkiss. „Das bedeutet, dass alles in einer Datei zu finden ist. Das Arbeiten in mehreren Dateien in unterschiedlichen Programmen ist zeitaufwändig und fehleranfällig. Mit Tebis können viele Prozesse automatisiert werden und Anwender verlieren keine Zeit durch die Arbeit mit verschiedenen Dateien. Bei Konstruktionsänderungen kommen diese Vorteile besonders zum Tragen.“ Außerdem, fügt er hinzu, können neue Mitarbeiter einfacher eingearbeitet werden – dies ist besonders im Hinblick darauf wichtig, dass Integrity weiterhin wächst und das Unternehmen Schwierigkeiten hat, qualifiziertes Personal zu finden.
Bei Integrity hat sich die Software im praktischen Einsatz bereits erfolgreich bewiesen. Um den Erfolg langfristig zu sichern, ist es jedoch wichtig, das in der täglichen Zusammenarbeit immer wieder neue Lösungen entwickelt werden. Auch was dieses Thema angeht, schneidet Tebis sehr gut ab.
„Die Servicequalität ist einzigartig“, meint Hotchkiss. „Einmal im Monat setzen wir uns mit dem Team von Integrity zusammen und besprechen mögliche Verbesserungen“, so Kowalczyk. „Dabei diskutieren wir etwaige Probleme und überlegen uns die nächsten Schritte. Integrity wächst und wächst; momentan möchte das Unternehmen seine Vorreiterrolle in der Zerspanung ausbauen. Dabei möchten wir Integrity aktiv unterstützen.“
Integrity Tool and Mold, Inc (Oldcastle, Ontario, Kanada) ist kein gewöhnliches Unternehmen. Seit seiner Gründung im Jahr 2001 in der Nähe von Windsor baut das Unternehmen auf Design, neueste Technologien und stetige Verbesserungen – und das hat sich ausgezahlt. 2008 verzeichnete die junge Firma einen Jahresumsatz von 60 Millionen US-Dollar. Heute liegt der Umsatz etwa bei 150 Millionen US-Dollar und es wurden weitere Standorte in Pulaski, Tennessee, und Queretaro, Mexiko, eröffnet. Die ehemals kleine Werkstatt in der Nähe von Windsor beschäftigt heute 362 Mitarbeiter in Kanada, mehr als 600 Mitarbeiter weltweit, und hat eine Gesamtfläche von knapp 24.000 Quadratmetern. Sie verfügt über 100 Spindeln, produziert rund 400 Kunststoffspritzgussformen pro Jahr und ist der zweitgrößte Formenbauer der Welt.