Da Kunststoffe zudem höchst unterschiedliche Eigenschaften haben, gelingt es dem Vertrieb der Kunststoffspezialisten immer wieder, bisher aus anderen Werkstoffen gefertigte Teile mit Kunststoffteilen zu substituieren. So auch bei einer 2100 mm langen Schnecke mit 500 mm Durchmesser, die in der Lebensmittelindustrie eingesetzt wird und deren Vorgänger aus Metall gefertigt waren.
Die Auftraggeber wollten prüfen, ob sich das Werkstück auch aus Polyoxymethylene, kurz POM, herstellen lässt. Die Zerspanungsexperten waren überzeugt, dass das funktioniert. Allerdings ist das Material zur Zeit knapp und entsprechend teuer. Umso wichtiger also, dass nichts Unvorhergesehenes passiert. Trotz kurzer Durchlaufzeiten muss schließlich auch die Qualität exzellent sein, und die Fehlerquote sollte möglichst bei null liegen. Denn auch die Rohlinge sind teuer, und je nach Werkstück stecken nicht selten mehr als eine Woche Zerspanung im Bauteil. Da muss auf der Maschine der erste Versuch gelingen.
Wichtig für die Verantwortlichen ist, dass die Programme exakt so laufen, wie sie die Programmierer offline am Bildschirm erstellt haben. Programme, die kein Editieren oder Optimieren an der Maschine benötigen. Da das vorhandene Programmiersystem hier nicht mehr den Anforderungen entsprach, die Einrichtungs- und Einarbeitungsphasen aufgrund der nicht kollisionsgeprüften Programme und der fehlenden digitalen Durchgängigkeit zu lang dauerten und der Prozess trotzdem störanfällig und nicht gegen Ausschuss gefeit war, recherchierten und evaluierten der Produktionsleiter des Zerspanungswerks und sein Team vor einigen Jahren sehr intensiv die Lösungen unterschiedlichster Hersteller. Sie testeten die Systeme zudem ausgiebig in der Praxis.
Die Schnecke wird aus dem Vollen gefräst. Das 5-Achs-Bearbeitungszentrum setzt die Programmierung aus Tebis eins zu eins um. Das ist wichtig – denn gerade bei Losgröße 1 muss schon der erste Versuch sitzen. - Bild: Pergler Media