Matthias Sliwanski, Geschäftsführender Gesellschafter des Modell- und Formenbauers PROTO-TECHNIK, hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Visionen seiner Kunden zu realisieren. Unterstützt wird er dabei von Herrn Peter Krebs, der das Unternehmen bereits viele Jahre kennt und schon selbst in allen Bereichen tätig war, bevor ihn der Vater von Matthias Sliwanski mit in die Geschäftsleitung holte. Die meisten Kunden kommen heute aus dem Bereich Automotive. Die Großen der Automobilbranche, wie VW, Audi oder BMW, lassen hier die Designs neuer Modelle umsetzen und auf Funktion und Verbaubarkeit prüfen. Doch die Firma expandiert und ist dabei, sich weitere Bereiche, insbesondere in der Luft- und Raumfahrt sowie der Verteidigung, zu erschließen. Die heutige Belegschaft von 62 Mitarbeitern soll in den nächsten sechs Jahren auf über 100 steigen.
PROTO-TECHNIK Gesellschaft für Gestaltung technischer Produkte mbH
Bergkirchen, Deutschland
Regelgeometrieflächen im 2,5D-Bereich in Aluminium und Stahl und negative Freiformflächen in Kunststoff
Automobil
Modellbau
2014
Tebis kann, was andere nicht können.
Als Lutz Sliwanski, der Vater von Matthias Sliwanski, vor zehn Jahren die Firma kaufte, übernahm er eine kleine Modellbaufirma mit insgesamt acht Mitarbeitern. Zuvor war er bei der italienischen Karosseriebau- und Designfirma Pininfarina tätig gewesen. Mit der eigenen Firma hatte er sich einen Traum erfüllt. Und er hatte etwas aus Italien mitgebracht: die Kohlefaser.
Im Modellbau hier in Deutschland war das Material noch nicht verbreitet. In der Werkstatt glaubte niemand an den neuen Werkstoff. „Ach, Du mit Deinem Pappmaché“ hieß es damals. Heute spielt der carbonfaserverstärkte Kunststoff eine große Rolle. Bei Cubing-Teilen und Lehren ersetzt er in vielen Fällen das Aluminium. Kohlefaser ist zwar teuer, aber auch einfacher zu bearbeiten und hat 70 % - 80 % weniger Gewicht als beispielsweise Aluminium. Aufgrund seiner Unempfindlichkeit gegenüber der Temperatur hat Kohlefaser zudem einen sehr niedrigen Ausdehnungskoeffizienten. Die Unfallgefahr im Umgang mit den Bauteilen wird reduziert und der Transport ist einfacher und billiger; selbst große Bauteile lassen sich leicht bewegen. Insgesamt sind die Herstellungskosten niedriger. Daher zahlt sich der Pioniergeist von Lutz Sliwanski heute aus.
In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Firma nicht nur deutlich vergrößert, sondern zudem ihr Produktportfolio ständig erweitert. Gleichzeitig sind die Anforderungen an Qualität und Zuverlässigkeit stark gestiegen. PROTO-TECHNIK hat heute Auftraggeber aus aller Welt. Pünktliche Lieferzeiten und Genauigkeiten sind in der Branche von großer Bedeutung. Und hier kommt Tebis ins Spiel. Tebis CAD/CAM ist ein wichtiger Baustein für die rasante Entwicklung der Firma. Zunächst arbeiteten die Konstrukteure und Programmierer mit einem Tebis Arbeitsplatz und drei Arbeitsplätzen einer amerikanischen CAD/CAM-Software. Nach und nach hat sich jedoch Tebis gegen den anderen Anbieter durchgesetzt. Eine letzte, auslaufende Lizenz existiert noch, daneben gibt es sechs Tebis Arbeitsplätze. Weitere Tebis Arbeitsplätze sind für die kommenden Jahre geplant.
„Dass wir heute auf Tebis setzen, beruht auf einem Erfahrungswert. Als die Ansprüche immer größer wurden, war das andere System zu unproduktiv. Mit Tebis arbeiten wir effizienter und schneller und konnten die Maschinenlaufzeiten deutlich reduzieren. Im 2,5D-Bereich mit Aluminium und Stahl sind wir sogar um bis zu 50 % schneller geworden. Wir haben uns auch ein weiteres deutsches sowie britisches CAD/CAM-System angeschaut. Die Produkte konnten uns nicht gegen Tebis überzeugen. Tebis kann, was andere nicht können“, erklärt Matthias Sliwanski.
Christoph Rzymbowski, Leiter CAM und Werkstatt, erläutert, was Tebis so einzigartig macht. „Mit Tebis fertigen wir hauptsächlich Regelgeometrieflächen im 2,5D-Bereich in Aluminium und Stahl sowie negative Freiformflächen in Kunststoff, die mit Kohlefaser laminiert, überfräst und beschnitten werden. Besonders wichtig sind die Flächenqualität und die Zuverlässigkeit. Wir bekommen viele Roh-, Strak- und Punktedaten, hier müssen Lücken geschlossen und Überlappungen beseitigt werden. Mit Tebis funktioniert das problemlos.“
Bei PROTO-TECHNIK schätzt man ganz besonders die Schablonentechnik und das Änderungsmanagement in Tebis. Zum Hintergrund erläutert Matthias Sliwanski, dass die Firma einige Produkte von der frühen Entwicklung über die Serienreife bis zur Einstellung der Serie betreut. Während der Serienproduktion über einen Zeitraum von vier bis fünf Jahren bekommen Autos oft Faceliftings, die geprüft werden müssen.
Bis zur Marktreife anderer Produkte vergehen ein bis zwei Jahre. In diesen langen Vorlaufzeiten werden die Designs immer wieder geändert. Für Christoph Rzymbowski ist das kein Problem: „Der große Vorteil von Tebis ist, dass wir Änderungen ohne großen Aufwand einpflegen können. Ändert sich eine Fläche leicht, beispielsweise weil eine Bohrung hinzukommt, lässt sich in der CAD-Datei schnell die alte Version gegen die neue Fläche austauschen. Selbst wenn alle Flächen bereits berechnet sind, sind Änderungen leicht möglich, lassen sich einzelne Flächen herauslösen, neu verbinden und dann schnell neu berechnen.“
Auch die Schablonentechnik in Tebis, die bei PROTO-TECHNIK stark genutzt wird, unterstützt die Programmierer bei Designänderungen. „Oft ändert sich nur eine Kleinigkeit. Da alle relevanten Daten und Werte in Schablonen im Arbeitsplan hinterlegt sind, sind Änderungen nicht nur in kurzer Zeit erledigt, sondern es wird auch nichts vergessen. Damit ist eine große Fehlerquelle ausgeschaltet“, so Christoph Rzymbowski.
Matthias Sliwanski und Christoph Rzymbowski sind sehr zufrieden mit Tebis. Sie möchten den Modulumfang erweitern und das Tebis Modul 5 Achsen Beschnittfräsen in naher Zukunft hinzukaufen. Bauteile aus Kohlefaser lassen sich dann noch einfacher bearbeiten.
Um sein Produktportfolio weiter auszubauen, hat Matthias Sliwanski eine Zimmermann FZ37 5Achs-Portalfräsmaschine mit acht Metern Verfahrweg in der X-Achse angeschafft. Damit lassen sich beispielsweise Modelle im Bereich Automotive 1:1 anfertigen oder Strukturteile für die Flugzeugindustrie herstellen. Selbstverständlich spielt Tebis hier eine wichtige Rolle: Um diese Investition zu schützen, wird demnächst Tebis Simulator eingesetzt. Das Softwaremodul ermöglicht dann die realitätsgetreue Simulation von Werkzeugwegen auf der detailliert nachgebildeten, virtuellen FZ37 − mit kompletter Kollisionsüberwachung aller Maschinenkomponenten inklusive Endschalter. Für Matthias Sliwanski ist das eine einfache Rechenaufgabe: Durch eine vergleichsweise geringe Investition in der Software stellt Sliwanski sicher, dass seine umfangreiche Kapitalanlage im siebenstelligen Bereich sich auch bezahlt macht.
Die Auftragsbücher des Modellbauers nahe Dachau sind bis ins kommende Jahr gefüllt, Matthias Sliwanski will weiter expandieren, nicht nur personell, sondern auch maschinell und technologisch. Ein weiterer Anbau mit über 3000 m2 ist geplant, der Platz für eine weitere Portalmaschine, die bis zu 20 Metern Verfahrweg in der X-Achse bieten wird; ebenso sollen bis zu fünf weitere Tebis Arbeitsplätze in den nächsten Jahren hinzukommen. Die erfolgreiche Geschichte der Zusammenarbeit von PROTO-TECHNIK und Tebis ist noch lange nicht zu Ende.