Effizienz, Vollauslastung der Maschinen, mannarme Fertigung – diese Ziele lassen sich nur mit einer umfassenden Automatisierung der Fertigungsprozesse erreichen. Tebis 4.1 bietet dafür mit Prozessbibliotheken, die um die Spannmittelbibliothek erweitert wurden, noch intelligenteren Kollisionsvermeidungsstrategien, dem prozessintegrierten Messen und mit MES ProLeiS die optimalen Voraussetzungen. In diesem Interview erfahren Sie:
Warum Fertigungsprozesse soweit wie möglich automatisiert werden sollten
Herr Schmid, alle Welt spricht von Automatisierung. Nun sagen Sie, Tebis 4.1 ist die Plattform für die Automatisierung der Kundenprozesse. Was genau ist damit gemeint?
Automatisierung ist kein Selbstzweck. Fertigungsunternehmen stecken sehr viel Geld in einen leistungsfähigen Maschinenpark. Wenn sie auf Dauer wirtschaftlich produzieren wollen, müssen die Maschinen durchlaufen, möglichst 24/7. Ohne Automatisierung gibt es zu viele Stolpersteine, die das verhindern.
Sie meinen hier zum Beispiel durch Kollision bedingte Maschinenschäden, die sich durch Automatisierung vermeiden ließen?
Der Maschinenschaden ist natürlich das offensichtlichste worst-case-Szenario. So etwas kostet richtig Zeit und Geld. Das passiert glücklicherweise relativ selten. Dieses Beispiel führt uns aber sehr plakativ vor Augen, warum Automatisierung so wichtig ist, selbst wenn es nicht gleich zum Schlimmsten kommen sollte. Bei eher einfachen Maschinen mag der aufmerksame Maschinenbediener mögliche Kollisionen noch visuell erkennen und rechtzeitig den Notaus-Knopf drücken. Bei modernen Hochleistungsmaschinen wie Dreh-Fräs-Zentren oder simultanen 5-Achs-Maschinen aber sind die Bewegungen so schnell und so komplex, dass es nahezu unmöglich ist, die Maschine manuell anzuhalten. Deshalb verfügen die meisten dieser Maschinen über integrierte Schutzmechanismen. Die Maschine stoppt dann automatisch, sobald Kollisionsgefahr droht.
Und dann dauert es, bis der Fehler korrigiert ist und die Maschine weiterlaufen kann.
Erstens das. Zweitens brauchen Sie dafür erfahrenes Fachpersonal, das genau weiß, was zu tun ist. Drittens muss die Korrektur auch zurück ins CAM-Programm. Denn der Fehler soll ja beim nächsten Durchlauf nicht erneut zum Maschinenstillstand führen. Die Bearbeitung erst auf der Maschine auf Kollision zu prüfen, macht es also nahezu unmöglich, mannarm und quasi „rund um die Uhr“ zu fertigen.